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Die Buckauer Kirche ist das älteste erhaltene Gotteshaus in weitem Umkreis.
Foto:
Pfr. Salomon

Sie wurde um 1200 als einschiffiger Feldsteinbau mit Chorquadrat und Apsis errichtet.

Das Jahr der Kirchweihe und das Patrocinium sind uns z.Zt. nicht bekannt.
 

Der neoromanische Backsteintum an Stelle eines alten (Holz-)Turms und die Sakristei sind zusammen mit dem „Alten Pfarrhaus“ und der „Schule“ (heute Gemeindehaus der Kommunal-Gemeinde) um 1860 gebaut worden.
Foto: Ute Gandow


Das älteste Wohngebäude in Buckau war das unglücklicherweise 2012 abgebrannte "Predigerwitwenhaus" gleich neben dem "Alten Pfarrhaus". Es war ca. 1550 für den ersten evangelischen Pfarrer in Buckau, Johannes Melhorn, "der die Konkordienformel unterschrieb" (1577), erbaut worden und seit Generationen im Besitz der Familie Jape.

 Größe


Für eine Dorfkirche ist die Buckauer Kirche recht groß. Das ist gut auf einem Grundriß zu sehen, den Theo Engeser und Konstanze Stehr für ihre Webseite über die Buckauer Kirche gezeichnet haben.
Die Kirche ist nämlich 24 m lang, 11 m breit und 6m hoch und hat heute für 250 Menschen Sitzplätze. Diese Größe läßt sich erklären
- durch den Buckauer Burgward, eine kleine Burg die früher am Nordrand von Buckau existierte und deren flämischer Burgherr die Kirche möglicherweise für seine Frau Gertrudis stiftete
- durch größere Planungen für Buckau, das in der Urkunden von 946 als "urbs" (Stadt) von 966 als "civitas" (Bürgerschaft) bezeichnet wurde
- aber auch durch den Zusammenhang mit dem Kloster in Ziesar, 1226 Franziskanerkloster, ab 1340 Zisterzienserinnen.

Später war die Buckauer Kirche lange auch die Kirche für einige Dörfer in der Umgebung, die z.T. erst in den letzten 150 Jahren (Dretzen) eigene kleine Kirchen bekommen haben.

Altar

Der gotische Schnitzaltar stammt aus der Zeit um 1420. Unter dem Kruzifixus, das von einem alten Vortragekreuz stammt, steht in der Mitte Maria mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm. Je­sus hält in seinen Händen einen Vogel. 

Der Vogel weist auf die die Passion hin. Gedacht wird dabei an den Goldfink: er frißt Disteln, die zu den Pflanzen der Passion Christi gehören; deshalb der Goldfink in der Hand des Jesuskindes auf dem Arm der Muttergottes. (nach Hannelore Sachs, Ernst Badstübner, Helga Neumann: Christliche Ikonographie in Stichworten, Berlin 1998, Stichwort: Vögel, S. 371-372)

Der Vogel kann aber auch als ein Hinweis auf die Schöpferkraft des Gottmenschen verstanden werden. Dazu gibt es eine apokryph (d.h. außerhalb der kanonischen Schriften) überlieferte Wundergeschichte:
Der Jesusknabe haucht den von ihm geformten Vögeln aus Lehm Leben ein. Dazu passen könnten die kaum noch sichtbaren acht-spitzigen
goldenen Sterne auf dem grünen Gewand Jesu als
Hinweis auf die durch ihn beginnende neue Schöpfung.


Vier weibliche Heilige Jungfrauen umgeben Maria und das
Jesuskind:
Die heilige Katharina, erkennbar an dem Rad,
mit dem sie gefoltert und dem Schwert, mit dem sie getötet wurde;
die heilige Dorothea mit dem Rosenkorb,
weshalb sie als Schutzheilige der Gärtner verehrt wird;
die heilige Barbara mit Märtyrerpalme und dem Turm,
in den sie eingesperrt wurde und die

heilige Gertrud, wohl  die Patronin unserer Kirche. Ihr Erkennungszeichen: das Hospital in der rechten Hand. Das kleine Modell hat innen zwei Räume. Mit der anderen Hand zeigt sie mit dem "pädagogischen Zeigefinger", daß sie Lehrerin ist.
Gertrud von Nivelles
(* 626, † 17. 3. 659) war die Tochter von Pippin dem Älteren und seiner Frau Ibuberg und damit die Ur-Ur-Großtante von Karl dem Großen.
Mit 14 Jahren trat sie in das von ihrer Mutter gegründete Kloster in Nivelles ein, dem sie von 652 bis zu ihrem Tod als Äbtissin vorstand. Sie war sehr gebildet und setzte sich dafür ein, daß auch Mädchen die Heilige Schrift lesen sollten.
Ebenso war sie engagiert in der Krankenpflege und ließ ein Spital bauen - wohl das erste christliche Krankenhaus nördlich der Alpen. Bis heute tragen viele Krankenhäuser ihren Namen. - Übrigens: In der Nähe unserer Kirche entsprang 1659 eine zeitweise heilkräftige Quelle, der Gesundbrunnen.

Auf den Seitenflügeln des Altars sind rechts und links zwölf Apostel (einschließlich Paulus) gemalt.

In einer Chronik aus der Gemeinde wird berichtet, daß die Wiederaufstellung des Retabels, das damals auf der Orgelempore lagerte (die ursprüngliche Predella fehlte) bei der Renovierung der Kirche 1863 „angestoßen“ wurde durch den damaligen Buckauer Pfarrer Dr. Theodor Kühne. Aber erst 1917 wurde diese Wiederaufstellung realisiert durch den Pfarrer August Wilhelm Maximilian Siemon.

Im Jahre 2005 wurde der Altaraufsatz gereinigt und restauriert von der Restauratorin Maria Meussling aus Plötzky. Die verlorengegangene Predella (der Ständer, auf dem der Aufsatz steht) wurde ergänzt. 
Der Buckauer Helmut Franz baute eine neue, eichene Altarplatte. 

Unter dieser Altarplatte befinden sich die alten Reliquien-fächer ("sepulchra") - Ursprünglich vermutlich 
für Reliquien der
Hl. Gertrud und der
Hl. Barbara.

Heute befindet sich in dieser Vertiefung unter der Altarplatte eine Pergamentrolle mit den Namen aller, die 2003-2005 für die Restaurierung des Altars gespendet haben.

Muttergottes


Links in einer Nische des Chorraums
steht die um 1390 aus Lindenholz geschnitzte Muttergottes "Maria mit Jesuskind mit Apfel",
die im Jahre 1986 von der Restauratorin
Maria Meussling aus Plötzky restauriert wurde   (Foto: Peter Knüvener) 


Grabstein der Gertrudis
Als Stufe zum Altar dient der 800 Jahre alte Grabstein der Gertrudis.
Er ist also genau so alt wie unsere Kirche und soll der älteste in der
Mark Bran­denburg bekannte Grabstein sein.

Er zeigt das vom Hl. Bernhard von Clairvaux entworfene Kreuz des "Wendenkreuzzuges" von 1147 und trägt die Inschrift:
"GERTRVDIS MVLIER BONE VITE ET HONESTE CONVERSATIONIS = Ehefrau Gertrudis hat ein gutes Leben und einen ehrbaren Lebenswandel geführt". Leider ist der Rand behauen worden und deshalb ist die restliche Inschrift schwer zu entziffern. Es läßt sich noch lesen, möglicherweise in Verbindung mit einer verlorenen Jahreszahl, "OBIIT=sie starb im März", und ein kleines Kreuz.
Die wohl aus Flandern stammende Buckauerin (flämische Namensform Gertrudis!) war vielleicht die Frau des Ritters, der den Burgward in Buckau befehligte. Die kostspielige Sandstein-Grabplatte und die Größe unserer Kirche lassen darauf schließen, daß sie lebend oder mit ihrem Tod die Stiftung und den Bau unserer Kirche zur Ehre ihrer flämischen Namenspatronin veranlaßt hat. 

 
Glocken
Die beiden Glocken sind im 16. Jahrhundert gegossen worden. Sie haben also schon in dem alten Turm unserer Kirche seit nun 500 Jahren zu Gottesdienst und Gebet in der Kirche und zu Trauer und Freude in den Buckauer Familien geläutet.
Auf der großen Glocke von 1591 steht:VOX EGO CAMPANA NVMQVAM DENVNCIO VANA = Ich, die Glocke, bin eine (mahnende) Stimme, ich verkündige niemals Nichtiges; (denn) LAVDO DEVM VERVM PLEBEM VOCO CONGREGO CLERVM = Ich lobe den wahren Gott, ich rufe das Volk, ich versammle den Klerus. ANNO CHRISTI 1591 HADT MICH IOCHIM IENDRICH ZV HAVELBERG GEGOSSEN SPES MEA CHRISTVS = Meine Hoffnung ist Christus".
Unter der Umschrift ist noch ein umlaufender Fries mit je zwei Engeln, die eine Krone über eine Vase halten und je zwei gegeneinander springenden Einhörnern zu sehen.
Die kleinere, wohl ältere Glocke trägt als Inschrift nur die Namen der vier Evangelisten: + LVCVS · MARCVS · MATEVS O IOHAÑES.


Taufengel

Einen stark beschädigten barocken Taufengel fanden Ute und Thomas Gandow im Spätsommer 1999 bei der Renovierung der Pfarrscheune im Hühnerstall unter Brennholz. Im Winter 1999 fanden sie dann auch noch seine linke, segnende Hand mit Arm   im Schutt auf dem Hof des Alten Pfarrhauses.















Der Taufengel wurde in Magdeburg restauriert und in der großen Taufausstellung im Magdeburger Dom gezeigt. Heute schwebt er wieder schön restauriert und repariert im Chor der Dorfkirche zu Buckau.
Foto unten: Olaf Gade





Gefallenengedenktafeln
Links im Schiff eine Gedächtnistafel für drei Buckauer, die in den Befreiungskriegen 1813 gefallen sind.
Gegenüber der Kanzel im gleichen Stil wie Orgel und Kanzel ein Kasten mit einer Ehrentafel für zwei in den Kriegen 1866 und 1870 gefallenen Männer aus unserer Gemeinde. Der Kasten soll früher auch Orden und Ehrenzeichen enthalten haben und ist noch mit einem alten Totenkranz geschmückt.
Rechts an der Wand zum Chorraum hängt die Tafel zum Gedenken an die 32 im 1. Weltkrieg Gefallenen aus Buckau und Pramsdorf.
Darunter Doppelleuchter für zehn der Gefallenen (nur bis Januar 1944) des 2. Weltkrieges aus unserer Gemeinde

Kronleuchter und Kirchenmäuse
Der Messingkronleuchter hängt seit Anfang des 19. Jahrhunderts im Kirchenschiff. Seine Aufhängung wurde vor einigen Jahren von Mäusen zernagt, so daß er abstürzte und stark beschädigt wurde. Erst zu Weihnachten 2002 konnte er dank Spenden aus der Gemeinde repariert und wieder neu aufgehängt werden.

 Priesterpforte
Auf der Nord- und Südseite des Kirchenschiffes finden sich zwei zugemauerte alte Eingänge.

Einen besonders schön gemauerten Bogen hat die Priesterpforte an der Südseite des Chores. Sie ist schon lange geschlossen und seit der „Wende“ zugemauert. Die großen, rechteckig behauenen Steine an den Seiten lassen ein Kreuz entstehen. 

Orgel
Die romantische Orgel wurde zum 1. April 1864 von Orgelbauer Carl Böttcher aus Magdeburg erbaut und befindet sich noch weitgehend
im Original­zustand. Sie ist zwar spielbar, braucht aber dringend eine Restaurierung. Für die Kosten der Orgel­restaurierung, ca. € 30.000,-, bitten wir um Spenden.

Spendenkonto: Der Heimatverein hat ein Spendenkonto für die Unterstützung der  Erhaltung der Dorfkirche Buckau eingerichtet:
Kontoinhaber: Heimatverein Buckau - Sonderkonto Dorfkirche
Kontonr.: 362 500 3693
BLZ: 160 500 00  Bank: MBS Potsdam Zweck: Orgelspende


Weitere Ausstattung

Aus der Zeit der Renovierung um 1860 stammen auch Kanzel und achteckiger Taufstein. Bei Hochzeiten war es in der Buckauer Kirche seitdem Brauch, daß der Bräutigam seinen Zylinder auf dem Taufstein ablegt. Das bringt reichen Kindersegen. Und das ist wohl das Geheim­nis, warum Buckau auch heute noch so viele Kinder hat und die Buckauer besonders kinderlieb sind...

Beachtenswert ist die neo-romanische Bemalung der Deckenbalken.
Bei näherem Hinsehen bemerkt man, daß jeder Deckenbalken andere Ornamente und Muster aufweist. (Aber: Finden Sie heraus, an welchen Balken sich die Muster doch wiederholen!)
 
Willkommen im 1060 Jahre alten Buckau

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